Snack im Maisfeld
Heute Morgen durften wir uns an einen gedeckten Frühstückstisch setzten, was uns alle erfreute. Wir mussten nichts vorbereiten und die Kinder nichts abwaschen. Dennoch kamen wir auch heute erst gegen 10 Uhr los. Wir hatten eine recht kurze Strecke vor uns.
Zunächst einmal wollte ich unbedingt in den Dom in Güstrow, um die dortige ausgestellte Figur von Barlach zu bestaunen. In der Kirche ist "Der Schwebende" sowie Reliefs von Barlach ausgestellt. Ich bin jedes Mal berührt davon, wie Barlach es schafft, seinen Figuren eine solche Tiefe und Ausdrucksstärke zu verleihen. Bei den Kindern stieß mein Plan auf wenig Gegenliebe. Da ich jedoch daran interessiert bin, meinen Kindern auf den Reisen Bildung mitzugeben, mussten sie mit. Und was soll ich sagen, es war so wie immer. Erst musste ich sie hinein, dann wieder hinaus „prügeln“. Sie waren von den 12 Aposteln und dem Altar fasziniert. In der Kirche gibt es Erklärungen, die ich meinen Kindern zu jedem einzelnen Apostel vorlesen musste.
Als wir dann wieder ins Freie traten, war der Blaue Himmel von Regenwolken verdeckt. Nun ja. Wir ließen unsere Stimmung nicht davon eintrüben und fuhren weiter. Ganze 500 Meter, dann lockte ein interessant angelegter Spielplatz die Kinder vom Rad. Obschon ich wegen des drohenden Regens lieber Strecke gemacht hätte, gestattete ich den Kindern, sich auf dem Spielplatz auszutoben.
Als wir aus der Stadt hinausfuhren, stellte ich fest, dass bei meiner mittleren Tochter Luft auf den Reifen könnte. Bei mir auch. Ich hatte zwar eine Luftpumpe dabei, aber so richtig voll bekomme ich die Reifen damit nicht. Wir waren grade in einem Vorort von Güstrow in einer Straße mit lauter Einfamilienhäusern. Die haben doch bestimmt alle Räder und zumindest eine größere Luftpumpe als wir. In einem der Gärten mähte eine Frau ihren Rasen. Wir fragten sie nach einer Luftpumpe und bekamen einen Kompressor!! So wurden die Räder wieder so richtig gut mit Luft gefüllt und weiter ging es. Lieder hielten die Wolken das, was ihre Färbung versprach, und es begann zu regnen, nein zu schütten. Flugs wurde die Regentracht so angelegt, wie wir es am Vortag schon gemacht hatten und weiter ging es. Ich war glücklich über meine Kinder, auch heute kein Murren wegen des Regens. Wir mussten ca. 45 min bei heftigem Regen fahren, dann zeigten sich die ersten blauen Wolken.
Ein Maisfeld lud zur Pause samt Snack ein. Direkt daneben stand ein Apfelbaum mit prächtigen Äpfeln, so war für den Nachtisch auch gesorgt.
Der Campingplatz in Schwaan war ein netter, hübscher Campingplatz mit einer wunderbaren Picknickbude, die leider bei unserer Ankunft geschlossen hatte. So waren unsere Mägen genauso lang wie unsere Gesichter. Macht nix, erstmal Zelt aufbauen. Mein Sohn entdeckte Gokarts zum Ausleihen. Offensichtlich haben die Kinder in den vergangenen Tagen noch nicht genug gestrampelt, sie mussten sich unbedingt so ein Ding ausleihen, um damit den Campingplatz unsicher zu machen. Als der Kiosk endlich öffnete, standen wir bereits dort. Ich war überrascht, wie viele Menschen dort plötzlich waren. 5 Minuten vorher machte der Platz einen fast ausgestorbenen Eindruck, kaum ist die Würstchenbude geöffnet, sah es anders aus.
Nach einem köstlichem Essen hatten wir richtig viel Zeit. Eigentlich hätten wir jetzt Zeit zum Baden gehabt, doch leider war die Temperatur nicht mehr danach. Mit dem Regen hat es sich deutlich abgekühlt. So hingen wir etwas rum oder gingen spazieren. Irgendwann lernte Fritz einen anderen Jungen auf dem Spielplatz kennen. Dessen Geschwister lernten meine Mädchen kennen und plötzlich war da ein großer Haufen Kinder, der über den Campingplatz tobte. Sie spielten bis nach Eintritt der Dunkelheit miteinander. Ich unterhielt mich derweil mit einem Berliner Ehepaar, die neben uns ihr Zelt aufgebaut hatten und den Berlin-Kopenhagen-Radweg in die entgegengesetzte Richtung als wir fuhren. Diese kurzen Bekanntschaften und der dazugehörige Austausch sind unbezahlbar und immer ein wunderschönes Erlebnis. Die Kinder staubten von dem Ehepaar noch eine riesige Tüte Gummibärchen ab.
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